Kommunale Haushalte werden durch Bevölkerungsschwund belastet
Public Management
PublicGovernance Frühjahr 2018
Der Anteil an Kommunen mit rückläufigen Einwohnerzahlen wächst stetig. Eine Reduzierung der Einwohnerzahl um 1 Prozent hat den Studienergebnissen nach für die jeweilige Gemeinde einen Anstieg der Pro-Kopf-Ausgaben um 0,65 Prozent zur Folge. Ein Bevölkerungsanstieg um 1 Prozent geht dagegen im Durchschnitt mit einem Rückgang der Pro-Kopf-Ausgaben um 0,65 Prozent einher. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die auf den Daten der Ausgaben des „Statistischen Jahrbuchs Deutscher Gemeinden“ zwischen 1949 und 2013 beruht. Die asymmetrische Wirkung der Bevölkerungsentwicklung auf die Pro-Kopf-Ausgaben wird auch als Kostenremanenz bezeichnet.
Rahmenbedingungen wie die Bevölkerungsgröße, die Volatilität der Bevölkerungsentwicklung und die Investitionsstärke der Gemeinden können sich sowohl intensivierend als auch dämpfend auf die Ausgaben auswirken. So würden sich beispielsweise bei Kommunen mit einer durchschnittlich hohen Volatilität der Bevölkerung die Ausgaben überproportional erhöhen, da bei einer stark schwankenden Bevölkerung die Auswirkungen auf die Ausgaben um 20 Prozent höher ausfielen (sogenannter Ausgabeneffekt). Für eine nachhaltige Haushaltspolitik sei neben einer genauen Prognose der demografischen Veränderung auch eine Sensibilisierung für die Gefahren durch Kostenremanenzen von Bedeutung.
Eine erste Zusammenfassung der Studie steht im Download Center der KfW unter www.kfw.de zur Verfügung. Der vollständige Studienbericht soll demnächst veröffentlicht werden.