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Gutachten empfiehlt BMVg umfassendes Risikomanagement bei Rüstungsprojekten

KPMG hat dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) am 6.10.2014 ein im Konsortium mit Technik- und Rechtsspezialisten angefertigtes Expertengutachten mit einer Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte der Bundeswehr übergeben. Die Gutachter waren beauftragt worden, Strukturen und Prozesse im Management von neun zentralen Rüstungsprojekten mit einem Gesamtvolumen von über 50 Milliarden Euro zu überprüfen, Transparenz herzustellen sowie notwendige Verbesserungen aufzuzeigen.

Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass eine Optimierung des Rüstungsmanagements in nationalen und internationalen Großprojekten dringend geboten sei. Zu den systemimmanenten Problemen zählten beispielsweise regelmäßige Stückkostensteigerungen durch reduzierte Mengenabnahmen oder erheblich veränderte Funktionsanforderungen über lange Laufzeiten, die zu teuren Unikatsproduktionen führten. Das Gutachten umfasst rund 180 Handlungsempfehlungen, um Probleme zu beseitigen und Risiken zu minimieren.

So empfehlen die Gutachter dem BMVg, ein strategisches Risikomanagement zu etablieren, mit dessen Hilfe eine rollierende Kalkulation simuliert oder Vollkosten kalkuliert werden könnten. Zusätzlich wird angeraten, die Vertragsgestaltung mit der Rüstungsindustrie zu professionalisieren; dies umfasse zum Beispiel Möglichkeiten, vertragliche Anreize zu setzen, und eine stärkere Durchsetzungsfähigkeit von Sanktionen.