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Studie der Hertie School: Neuer Schwung durch „Querwechsler”

Public Governance Frühjahr 2021

Erfahrungen im Projektmanagement und ein modernes Führungsverständnis – das sind nur zwei Vorteile für Behörden, wenn Führungskräfte aus der Privatwirtschaft in die öffentliche Verwaltung wechseln. Das ergab die Studie „Querwechsler als Impulsgeber für die Verwaltung von morgen" der Hertie School in Berlin. Für die Studie wurden Potenziale, Kompetenzen und Erfahrungen von 25 Quereinsteigern untersucht.

Die Quereinsteiger könnten die öffentliche Verwaltung demnach sowohl durch ihre methodisch-analytischen als auch ihre kulturellen Kompetenzen in vielen Bereichen unterstützen und neue Impulse geben. Etwa ein Drittel der befragten Querwechsler war vor dem Eintritt in die öffentliche Verwaltung in Beratungsunternehmen tätig, knapp ein Viertel stammt aus der Finanzbranche. Zwei zentrale Rollen von Querwechslern wurden identifiziert: Zum einen könnten diese als Initiatoren von Veränderungsprozessen innerhalb der Verwaltung fungieren. Zum anderen würden die neuen Führungskräfte mit ihren Erfahrungen im Privatsektor auch als Brückenbauer zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor dienen. Der Wechsel in die öffentliche Verwaltung sei stark intrinsisch motiviert. Die Befragten führten die hohe Sinnhaftigkeit und das Engagement für das Gemeinwohl sowie eine bessere Work-Life-Balance als Gründe für ihren Wechsel in den öffentlichen Sektor an.

Die Studie wurde von Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für den öffentlichen Sektor, und Prof. Dr. Thurid Hustedt geleitet und basiert auf der erstmaligen systematischen Befragung von 25 „Querwechslern" in der deutschen Verwaltung. Die Interviews wurden zwischen Juli 2019 und Mai 2020 durchgeführt.