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Staat und Start-ups: wie die Zusammenarbeit gelingt

„Vor dem Hintergrund der Digitalisierung sollte die öffentliche Verwaltung viel häufiger Probleme statt fertiger Lösungen ausschreiben“, sagt Henrik Baumann, Vergaberechtsexperte bei der KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. So hätten junge Unternehmen aus der Start-up-Szene eine Chance, sich mit ihren neuartigen Produkten und Lösungen im Ausschreibungsverfahren durchzusetzen. Im Rahmen der diesjährigen Online-Veranstaltungsreihe myGovernment, die das Institut für den öffentlichen Sektor vom 10. bis 12.11.2020 ausrichtete, haben die Start-ups Little Bird, Breeze Technologies und StackFuel gezeigt, wie sie öffentliche Auftraggeber mit ihrer Innovation überzeugt und so den digitalen Wandel im öffentlichen Sektor ein Stück vorangebracht haben.

Bereits im fünften Jahr in Folge hat das Institut für den öffentlichen Sektor das Netzwerk-Event für Start-ups und den öffentlichen Sektor ausgerichtet. In diesem Jahr mit neuem Konzept: Die Start-ups sind gemeinsam mit ihren Auftraggebern aus dem öffentlichen Sektor angetreten. Eine unabhängige Jury hat drei Praxispaare ausgewählt. „Mit myGovernment setzen wir uns für die Vernetzung von Staat und Start-ups ein. In diesem Jahr haben wir gezeigt, wie die Zusammenarbeit erfolgreich funktioniert.“, resümiert Franziska Holler, Projektmanagerin im Institut.

Den Auftakt der dreitägigen Veranstaltungsreihe machte das Start-up Little Bird gemeinsam mit der Stadt Heidenau. Mit einem digitalen Tool zur Organisation der Kindertagesbetreuung entwickelte Little Bird eine innovative Lösung für ein drängendes Problem und konnte die Stadtverwaltung schnell überzeugen. Auch dank einer mutigen und engagierten Amtsleiterin, die von Anfang an offen für neue Lösungen war, wurde das Projekt in Heidenau zum Erfolg. Am zweiten Tag von myGovernment 2020 präsentierte das Start-up Breeze Technologies, wie neue Sensortechnologien zur Überwachung von Luftqualitätsdaten in der Stadt Hennef implementiert wurden. Den Abschluss machte das junge Unternehmen StackFuel gemeinsam mit seinem Projektpartner, der Deutschen Bahn AG. StackFuel bietet digitale Trainings zum intelligenten Umgang mit Daten an und leistet so einen Beitrag zu mehr Datenanalysekompetenz.

Die insgesamt rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus öffentlicher Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und von Start-ups zeigten in den Diskussionsrunden reges Interesse an den digitalen Lösungen und der Projektarbeit mit dem öffentlichen Sektor. Abgerundet wurden die Online-Veranstaltungen mit einem vergaberechtlichen Kommentar von Henrik Baumann, der praktische Tipps für Start-ups und öffentliche Beschaffer gab.

Weitere Informationen zur Initiative unter www.my-government.de

 

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