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Start-ups treffen mit ihren Lösungen auf kommunale IT-Dienstleister

„Start-ups in Zusammenarbeit mit kommunalen IT-Dienstleistern“ – das war das Motto der jährlichen Netzwerkveranstaltung myGovernment am 7. September 2023 in Berlin, die traditionell Start-ups mit der öffentlichen Verwaltung zusammenbringt. Erstmalig wurde das Event des Instituts für den öffentlichen Sektor an der Hertie School in Zusammenarbeit mit dem dortigen Centre for Digital Governance ausgetragen.
 
Im Mittelpunkt von myGovernment standen die sieben Start-ups constellr GmbH, Locaboo GmbH, GovRadar GmbH, credium GmbH, Global Goals Directory, Convaise UG und Datenschmiede.ai GmbH. Vor über 120 Gästen vor Ort und online konnten die jungen GovTech-Unternehmen ihre digitalen Lösungen für kommunale IT-Dienstleister präsentieren – von einer Plattform für die intelligente Beschaffung bis hin zu innovativen Ansätzen für das Liegenschaftsmanagement und nachhaltige Stadtentwicklung. Die Start-ups wurden von einer Jury aus Wissenschaft und Praxis unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid (Hertie School) ausgewählt.

Zusätzlich zur Vorstellung ihrer Unternehmen und Geschäftsmodelle stellten sich die Start-ups Convaise und Datenschmiede.ai der „KI-Challenge 2023“. Hier galt es, zwei Herausforderungen kommunaler IT-Dienstleister zu lösen: Gesucht wurden ein KI-Chatbot, der bei Fachverfahren unterstützt, und eine KI-basierte Software, um zum Beispiel Auftrags- und Rechnungsdaten abzugleichen. Moderiert wurden die Präsentationen von Prof. Dr. Hammerschmid, Katrin Giebel (VITAKO e. V.) und Christian Rupp (PROSOZ Herten GmbH).

In ihrer einführenden Keynote hatte Gudrun Aschenbrenner, Vorstandsmitglied der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), zuvor auf die Bedeutung des Digital-only-Ansatzes verwiesen und angemahnt, dass der Zugang zur Verwaltung prioritär digital organisiert werden muss. Auch im anschließenden von Ferdinand Schuster (Institut für den öffentlichen Sektor) moderierten Diskussionspanel mit Dr. Rolf Beyer (Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg) und den beiden ehemaligen myGovernment-Finalisten Faruk Tuncer (Polyteia GmbH) und Anke Odrig (Little Bird GmbH) ging es um die besten Wege, innovative Lösungen für Kommunen zu implementieren und die Start-up-Kultur im öffentlichen Sektor weiterzuentwickeln. Das behördliche Interesse an Start-ups sei heute „viel, viel größer als früher“, freute sich Anke Odrig, die seit 2009 mit ihrer Firma Little Bird Softwarelösungen für die Kitaplatzvergabe und -verwaltung anbietet. Der zunehmende Fachkräftemangel verschaffe der Zusammenarbeit einen weiteren Schub: „Der Druck ist größer geworden“, befand Faruk Tuncer, der Polyteia – eine Datenplattform für den öffentlichen Sektor – im Jahr 2017 gegründet hatte.

Im Anschluss an die Präsentationen konnten sich alle Teilnehmenden zu Themen rund um die Zusammenarbeit von Start-ups mit der öffentlichen Verwaltung bei einer Mini-Messe – dem „Marktplatz der Ideen“ – austauschen.

MyGovernment bietet innovativen Unternehmen aus der Gründerszene seit 2016 eine Plattform, um ihre wegweisenden Ideen und Lösungen zu präsentieren. Dieses Jahr geschah dies in Kooperation mit folgenden Partnern: VITAKO Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e. V., AKDB - Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO) und PROSOZ Herten GmbH.