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Stadtwerke entdecken Mobilität als neues Betätigungsfeld

Public Governance Herbst/Winter 2017

In der überwiegenden Mehrheit der Kommunen hat das Thema „nachhaltige Mobilität“ einen sehr hohen Stellenwert. Die Stadtwerke sehen sich aber eher in einer unterstützenden und moderierenden Rolle, statt als eigenständige Anbieter. Dies ist das zentrale Ergebnis der Marktstudie „Energieversorger und Mobilität“ des Beratungsunternehmens Team Red und der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK).

Befragt wurden 98 Unternehmen, zwei Drittel davon Energieversorger und ein Drittel Unternehmensberater in der Energiebranche. Die Mehrheit (90 Prozent) der Befragten ist sich einig, dass Kommunen gefordert sind, sich für nachhaltige Mobilitätslösungen zu engagieren, und 75 Prozent gehen davon aus, dass E-Mobilität den Energieversorgern zusätzliche Marktchancen bietet. Allerdings gibt es unterschiedliche Erwartungen an die Aufgaben der kommunalen Energieversorger. Die befragten Unternehmensberater sehen in ihnen die zukünftigen Betreiber von Elektrobussen sowie von Fahrradverleih- und Car Sharing-Systemen. Die kommunalen Versorger selbst teilen diese Ansicht jedoch nicht.

Wie wichtig nachhaltige Mobilität ist, spiegelt auch das Car Sharing-Gesetz wider, das am 30.3.2017 im Bundestag verabschiedet wurde. Es gewährt seit dem 1.9.2017 die Möglichkeit zur Einrichtung reservierter Parkplätze für Car Sharing-Fahrzeuge und sieht eine Ermäßigung oder Befreiung von Parkgebühren für Car Sharing-Angebote vor. Das Gesetz gilt allerdings vorerst nur für Bundesstraßen. Für eine Ausweitung auf Straßen, die in der Hoheit der Länder liegen, müssen auch Letztere gesetzgeberisch tätig werden.