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Effizienzprüfungen sind in Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen kaum verbreitet. In der noch laufenden Umfrage "Effizienzprüfung bei öffentlichen Unternehmen" der Universitäten Göttingen und Leipzig gaben nur 20 Prozent aller befragten 270 Aufsichtsräte in öffentlichen Unternehmen an, regelmäßig eine Effizienzprüfung ihres Aufsichtsrats durchzuführen. Erste Zwischenergebnisse der Befragung haben die Autoren vorab in der Fachzeitschrift "Der Aufsichtsrat" vorgestellt. Effizienzprüfungen beinhalten eine Selbstevaluation der Aufsichtsräte und sollten nach Ansicht der Studienautoren jährlich durchgeführt werden, da diese Bewertung ein wichtiges Instrument der professionellen Gremienarbeit sei.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Aufsichtsräte eine Selbstevaluation durchaus befürworten: 90 Prozent der befragten Mandatsträger geben ihre grundsätzliche Zustimmung zur Effizienzprüfung. Dass die Prüfungen dennoch nur in einem Fünftel der Unternehmen durchgeführt werden, schreiben die befragten Aufsichtsräte einem ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis zu. So bemängeln 52 Prozent der Umfrageteilnehmer den fehlenden Nutzen der Effizienzprüfung, da keine konkreten Handlungsimplikationen daraus abgeleitet werden.

Nach Angaben der Studienautoren fehle vielen Aufsichtsräten die Anpassung an die Erfordernisse des öffentlichen Sektors. Zudem werde der Selbstevaluation zu wenig Zeit und Raum eingeräumt. Die Studienautoren empfehlen deshalb, den Fokus der Effizienzprüfungen auf die Arbeit des Aufsichtsrats als Gesamtgremium zu legen und zur Kostensenkung Onlinefragebögen einzusetzen. Außerdem sei es für eine erfolgreiche Effizienzprüfung essenziell, die Methoden individuell an die Bedingungen von öffentlichen Unternehmen anzupassen.