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Investitionsstau der Kommunen nimmt zu

PublicGovernance Herbst 2018

Trotz der stabilen wirtschaftlichen Lage ist der Investitionsrückstand deutscher Kommunen im Jahr 2017 von 126 auf 159 Milliarden Euro gestiegen. Für Schulen fehlen mit einem Rückstand von 47,4 Milliarden Euro und für Straßen mit 38,6 Milliarden Euro die meisten Mittel. Diese Zahlen stammen aus einer jährlichen Befragung des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Bankengruppe KfW.

Ursache des zunehmenden Investitionsrückstands sei unter anderem das Bevölkerungswachstum aufgrund steigender Geburtenraten und Zuwanderung. Der Bedarf und die Anforderungen an Kitas, Schulen und Wohnungen würden entsprechend zunehmen.

Als zentrale Herausforderung der Kommunen nennt das Difu die gegenwärtige Kapazitätsauslastung. Neben fehlendem qualifizierten Personal, das investive Maßnahmen plant und umsetzt, mangele es den Kommunen zunehmend an Auftragnehmern aus der Bauwirtschaft. Der Nachfrageüberhang führe zudem aufgrund gestiegener Preise zu verhältnismäßig hohen Ausgaben der Kommunen für Bauaufträge.

Trotzdem sind die Kämmerer in einnahmestärkeren Kommunen laut Befragung zuversichtlich, mittelfristig den Rückstand mittels höherer Investitionen zu überwinden. Problematisch werde es für finanzschwache Kommunen, die dieses Problem voraussichtlich nicht aus eigener Kraft lösen könnten. Das Institut fordert von der Politik, dieser wachsenden Ungleichheit entgegenzuwirken.

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von Kämmerern aus Landkreisen, Städten und Gemeinden ab 2.000 Einwohnern.

Das KfW-Kommunalpanel 2018 steht unter www.kfw.de zum Download zur Verfügung.