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Reformkommission "Bau von Großprojekten" präsentiert Ergebnisse

Öffentliche Bauprojekte wie Stuttgart 21, die Hamburger Elbphilharmonie oder der Berliner Flughafen BER machen vor allem aufgrund erheblicher Kosten- und Terminüberschreitungen Schlagzeilen. Die Medien äußern zunehmend Zweifel, ob Politik, Verwaltung und Wirtschaft überhaupt noch in der Lage seien, Großprojekte kosten- und termingerecht fertigzustellen.

Am 29.6.2015 präsentierte nun die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eingerichtete Reformkommission "Bau von Großprojekten" die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Kommission hatte die Aufgabe, konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren, damit Großprojekte zukünftig kostentransparent, effizient und termingetreu durchgeführt werden.

Der Abschlussbericht enthält zehn Kernhandlungsempfehlungen, die sich an alle Beteiligten bei der Planung und Realisierung von Großprojekten richten. Die Handlungsempfehlungen basieren auf der
Annahme, dass für einen erfolgreichen Projektabschluss ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Bauherr, Planer, Bauunternehmer, Berater und Nutzer notwendig ist.
Sie umfassen neben Hinweisen zu einer kooperativen Planungsphase vor Baubeginn insbesondere Empfehlungen zur transparenten Kostenermittlung und zu dem Management von Risiken, zur Vergabe an den Wirtschaftlichsten statt an den Billigsten sowie zu Transparenz und einem unabhängigen Controlling. Außerdem werden außergerichtliche Streitbeilegungen durch vorab definierte Konfliktlösungsmechanismen und verbindliche Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen empfohlen. Zudem enthalten die Kernhandlungsempfehlungen Hinweise zur Projektorganisation, die in klare Prozesse und Zuständigkeiten unterteilt sein soll, sowie zur Nutzung digitaler Methoden.
So könne beispielsweise das "Building Information Modeling" durch Simulationen den Projektverlauf unterstützen.