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PublicGovernance Sommer 2024

Eine Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) vom April 2024 hat erstaunliche Potenziale für die Nutzung von der in Fließgewässern gespeicherten Wärme aufgedeckt. Bereits die teilweise Erschließung dieses Potenzials könne einen signifikanten Beitrag zur Deckung der Wärmenachfrage und somit auch zur Dekarbonisierung des bayerischen Energiesystems leisten. Mindestens die Hälfte der bayerischen Städte und Gemeinden könne Wärmepumpen in ihre Wärmeplanung einbeziehen.

Die Expertinnen und Experten der FfE haben im Auftrag von vier Verbänden das theoretische Potenzial in Bayern mithilfe von Abflussdaten des Bayerischen Landesamts für Umwelt analysiert. Um rein rechnerisch den Wärmebedarf der Haushalte und des Gewerbes von aktuell rund 150 TWh decken zu können, müsste dem aus den Flüssen erster und zweiter Ordnung entnommenen Wasser lediglich 1,5 Grad Wärme entzogen werden. Mithilfe von Wärmepumpen wird daraus Energie zum Heizen. Die Gewässer würden durch die Rückführung kühleren Wassers sogar ökologisch profitieren. Doch obwohl die notwendige Wärmepumpentechnologie ausgereift sei, sei sie den Studienautoren zufolge noch nicht hinreichend standardisiert, auch hinsichtlich eingesetzter Kältemittel. Zudem hänge die Effizienz der Wärmepumpen stark von der Temperaturdifferenz zwischen Gewässer und Umgebung ab. Gerade in kleineren Fließgewässern seien die Temperaturen im Winter kaum prognostizierbar, was zu Unsicherheiten in der Wärmebereitstellung führen könne. Neben Standortfaktoren und Wirtschaftlichkeit würden zudem regulatorische Vorgaben sowie Genehmigungsauflagen das Potenzial von Flusswärme beeinflussen.

Die Studie „Wärmepumpen an Fließgewässern – Analyse des theoretischen Potenzials in Bayern“ steht auf der Webseite der FfE zum Download zur Verfügung.